Webinar zur Nutzung von ChatGPT im digitalen Marketing und etwaige rechtlichen Auswirkungen

21. März 2023

Das Thema Künstliche Intelligenz geistert bereits seit Längerem durch die digitale Welt. Mit dem Launch von ChatGPT, einem auf KI basierenden Chatbot, Ende letzten Jahres hat das Thema jetzt allerdings massiv Fahrt aufgenommen und ChatGPT ist inzwischen Stammgast in diversen Trendreports, Whitepapern usw. An manchen Stellen wird sogar bereits das Ende der klassischen Google-Suche postuliert.

Gemeinsam mit unserem Partner SKWSchwarz, einer der führenden Rechtsanwalts- kanzleien mit einem Schwerpunkt im Bereich IT-Recht, möchten wir in einem gemeinsamen Webinar mit dem Titel “Nutzung von ChatGPT im digitalen Marketing” am Dienstag, dem 21. März um 12:30 Uhr, einen Blick auf das Tool, dessen Möglichkeiten aber auch Gefahren bergen, werfen und insbesondere auch die rechtliche Seite beleuchten. 

Konkret werden wir uns dabei folgenden Fragen widmen:

  • Was ist ChatGPT und wie kann ich es für mein digitales Marketing nutzen?
  • Ist Bing die Suchmaschine der Zukunft und was bedeutet das für mein Online-Marketing?
  • Welche Hypes gab es in den vergangenen Jahren?
  • Welche rechtlichen Aspekte und Besonderheiten muss ich bei der Verwendung von KI-Tools wie ChatGPT und DALL-E-2 beachten?
  • Warum wird KI den Menschen nie ganz ersetzen können?

Weitere Informationen zum Webinar sowie der kostenlosen Anmeldung finden Sie unter: https://www.skwschwarz.de/details/skw-schwarz-digital-bites-maerz 

Wer sich vorab ein wenig mehr mit ChatGPT und DALL-E-2 beschäftigen möchte, für den haben wir im Folgenden ein paar Informationen zusammengestellt. 

 

Was ist ChatGPT eigentlich?

Wirft man einen Blick in Trendreports vorangegangener Jahre, so taucht das Thema der Künstlichen Intelligenz bereits seit einiger Zeit unter den Trendvorhersagen auf. Durch einige äußerst interessante und enorm leistungsfähige KI-Tools könnte das Ganze in diesem Jahr tatsächlich einen “Durchbruch” und eine ganz neue Dynamik erreichen – allen voran ChatGPT, das von OpenAI, einem auf KI Research und Entwicklung spezialisierten Unternehmen mit Sitz in San Francisco, entwickelt wurde.  

Mit ChatGPT wurde ein Modell entwickelt und trainiert, das im Dialog interagiert und das GPT-3-Sprachmodell von OpenAI verwendet, welches auf Deep-Learning-Technologie basiert. 

Das Dialogformat ermöglicht es ChatGPT, Folgefragen zu beantworten, Fehler zuzugeben, falsche Prämissen infrage zu stellen und unangemessene Anfragen zurückzuweisen. 

ChatGPT wurde Ende November 2022 als Beta-Version veröffentlicht und kann nach einmaliger Registrierung aktuell kostenlos genutzt werden. Dabei reagiert das Tool auf die Eingabesprache und liefert beispielsweise bei Eingabe in deutscher Sprache auch das Ergebnis in der gleichen Sprache. Es ist erstaunlich und teilweise auch etwas befremdlich, wie gut die Ergebnisse sind. Dabei ist es unerheblich, ob man Spaßanfragen im Stile von “Liefere mir zehn Witze über den Status von ChatGPT” oder eine konkrete Frage zu einem Problem in vorhandenem Source Code eingibt. 

Gerade die SEOs haben sich gleich massiv auf das Tool gestürzt und liefern auf LinkedIn eine Vielzahl zum Teil sehr pfiffiger Ideen, wie man ChatGPT im Daily Business sinnvoll nutzen kann. Nachfolgend zwei Beispiele daraus:

Eingabe: “Erstelle eine Jobausschreibung für einen multilingualen Quality-Rater, der automatisch generierte Texte auf Korrektheit und Plausibilität überprüft. Remote Work und umfangreiche Vorteile des agilen Start-ups sind darin enthalten.“

 

Ergebnis von ChatGPT:

Es funktionieren aber auch komplexere Eingaben, wie das Beispiel von Hanns Kronenberg zeigt:

Eingabe: “Erstelle eine Tabelle mit einer Keywordliste für einen SEO-Content-Plan zum Thema „Zigarren“. Die erste Spalte enthält eine Nummerierung. Clustere die Keywords nach den wichtigsten zehn Oberkategorien und nenne die Oberkategorie in einer weiteren Spalte. Füge in einer weiteren Spalte mit jeweils fünf Unterkategorien konkrete Keywords für die jeweilige Oberkategorie hinzu. Nenne in einer weiteren Spalte die Suchintention für das Oberthema. Schreibe in eine weitere Spalte eine attraktive, klickstarke Meta-Description zum Oberthema mit 120 bis maximal 155 Zeichen mit der Nennung des Mehrwertes und einer Handlungsaufforderung.”

 

Ergebnis von ChatGPT:

Einerseits kann eine solche Technologie bei richtigem Einsatz enorm hilfreich sein, andererseits erlaubt ein solches Tool natürlich auch Dinge, die gerade nicht im Sinne des Erfinders sind. 

Gerade auch im Bereich E-Commerce sind hier eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten denkbar. Man denke beispielsweise nur an Produkttexte. Hier können aber auch schnell Fragen auftauchen, die mitunter rasch ungemütlich werden können. Was ist denn beispielsweise, wenn ein generierter Produkttext für einen Artikel, z.B. ein Lebensmittel, falsche Angaben enthält und Käufer*innen z. B. durch Allergien dadurch Schaden erleiden? Oder wie verhält es sich mit wettbewerbsrechtlichen Fragen bei generierten Anzeigentexten, um nur zwei Beispiele zu nennen?

Das Tool steckt natürlich noch in den Kinderschuhen und hat zudem mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen, es zeigt aber doch recht eindrucksvoll, was KI heute imstande ist zu leisten. Insofern wäre hier unsere Empfehlung, ChatGPT in diesem Jahr in jedem Fall im Auge zu behalten und damit einfach selbst ein wenig zu experimentieren. 

 

Und was ist nun DALL-E2?

Dass KI auch im Bereich Bilder auf dem Vormarsch ist, beweist das ebenfalls von OpenAI stammende Tool DALL-E2, mit dem anhand einer beschreibenden Eingabe mithilfe von künstlicher Intelligenz Bilder erzeugt werden können. Wie so etwas in der Praxis dann aussehen kann, sollen die nachfolgenden zwei Beispiele verdeutlichen:

Das linke Bild ist das Ergebnis eines fiktiven Sneakers, der vom ehemaligen Mitgründer und Mitherausgeber des T3N Magazins Andy Lenz erzeugt wurde und als Vorgabe eine fiktive Kooperation zwischen adidas und Chanel zugrunde legt. Das rechte Bild zeigt das Ergebnis folgender Eingabe bei DALL-E2: “Generiere ein Bild einer expressionistischen Winterlandschaft mit integriertem Adobe-Logo”. 

Dass KI inzwischen aber nicht nur zum “Spielen” und für Unterhaltung verwendet werden kann, sondern enorme Effizienzvorteile in der täglichen Arbeit ermöglicht, soll folgendes Beispiel verdeutlichen:

Abb.: Automatisches Tagging von Bildern mithilfe von KI im Adobe Experience Manager

Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt des Adobe Experience Managers, einem äußerst leistungsfähigen Content-Management-System, das mithilfe der Adobe eigenen KI namens Adobe Sensei und einem Feature namens Smart-Tagging das automatische Vertaggen von Bildern anhand von Bilderkennung ermöglicht. Wenn man sich hier vorstellt, dass z. B. im Rahmen eines Fotoshootings Tausende Bilder geschossen wurden, die zur besseren Auffindbarkeit und Verwendung einzeln vertaggt werden müssen, kann man recht schnell erahnen, welch enormer Effizienzvorteil hier generiert werden kann. 

Ein weiteres Beispiel für die Nutzung künstlicher Intelligenz im Daily-Business stellt die in Adobe Commerce bereits standardmäßig enthaltene Produktempfehlungsfunktion auf Basis von Adobe Sensei dar, mit der beispielsweise automatisiert und anhand unterschiedlichster Kennzahlen Produktempfehlungen auf der Produktdetailseite oder auch im Warenkorb eingeblendet und damit zusätzliche Umsätze generiert werden können. 

Abb.: Automatische Produktempfehlungen in Adobe Commerce mithilfe von Adobe Sensei

Und selbst im Umfeld des Adobe Experience Managers wird aktuell mit der Verknüpfung von ChatGPT experimentiert.

So kann ChatGPT auf verschiedene Weise in AEM integriert werden, um das Benutzererlebnis zu verbessern und die Leistung in folgenden Bereichen zu steigern

  1. Personalisierung von Inhalten
  2. Bild- und Video-Optimierung
  3. Einblicke und Analysen
  4. KI-Chatbots.

Die Integration von ChatGPT mit Adobe Experience Manager als Chatbot für Websites kann dabei eine neue Ebene des Kundenerlebnisses und der Kundenbindung bieten. Dank der hochmodernen Funktionen von ChatGPT zur Verarbeitung natürlicher Sprache können Benutzer*innen über eine intuitive Chat-Oberfläche schnelle und präzise Antworten auf ihre Anfragen erhalten.

Diese Integration ermöglicht es Unternehmen, ihren Kund*innen ein personalisiertes und interaktives Erlebnis zu bieten. Der Chatbot kann leicht angepasst werden, um die Marke und den Tonfall des Unternehmens widerzuspiegeln, und er kann so trainiert werden, dass er eine breite Palette von Kundenanfragen bearbeiten kann.

Diese Integration hat eine ganze Reihe von Vorteilen, von denen einige im Folgenden aufgeführt sind:

  1. Verfügbarkeit
  2. Mehr Engagement, was zu besserem SEO führt
  3. Sammlung von Daten
  4. Kann mehrere Konversationen auf einmal führen
  5. Kostengünstig
  6. Zeitsparend

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Künstliche Intelligenz in immer mehr Bereichen Einzug hält. Diese Entwicklung wird sich auch nicht aufhalten lassen. Dadurch wird sich die Art und Weise, wie wir arbeiten und was wir selbst machen, in manchen Umfeldern mitunter radikal verändern. Durch den Einsatz solcher Technologien und Tools wie ChatGPT, werden zukünftig manche Aufgaben entfallen oder sich stark verändern, es wird aber sicherlich nicht so sein, dass wir alle plötzlich beschäftigungslos sind. 

KI wird dazu führen, dass sich die Arbeitswelt – ähnlich wie dies bereits durch Corona passiert ist – in Teilen stark verändern wird. Es werden damit aber auch neue Tätigkeitsfelder und Aufgabenbereiche entstehen. An dieser Stelle sollte nochmals besonders darauf hingewiesen werden, dass beim Einsatz von KI immer auch ein Mensch als “letzte Instanz” involviert sein muss. Der Technologie immer blind zu vertrauen ist – und das wird sich auf absehbare Zeit aus unserer Sicht auch sicherlich nicht ändern – mit nicht zu verachtenden Risiken verbunden, sodass die Technologie hier sicherlich unterstützen, aber in den meisten Fällen den Menschen nicht ersetzen kann.