Die Studie stellt eine umfangreiche Trendanalyse dar und baut auf den Ergebnissen der vergangenen Jahre auf. Im Jahr 2011 betrug der Gesamtumsatz der Internetwirtschaft 51,2 Mrd Euro. Im Jahr 2016 rechnen Experten mit einem Umsatzniveau von 87,4 Mrd. Euro. Innerhalb von fünf Jahren rechnet man somit mit einer Zunahme von 71 Prozent. Folglich bleibt die Internetwirtschaft auch in den nächsten Jahren eine starke und dynamische Industrie in Deutschland.
Starke E-Commerce-Prognose: 28,3 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2016
Folgende Graphik verdeutlicht das stetige Wachstum der dynamischen Internetwirtschaft

Quelle: Die deutsche Internetwirtschaft 2012-2016
Nachfolgende Graphik zeigt die positiven Entwicklungen des Gesamtmarktes. Das größte Wachstum mit über 10 Prozent jährlich erwartet man im Layer „Aggregation & Transaktion“. Der Umsatz dieses Layers wird vor allem durch die Segmente E-Commerce und Online-Werbung voran getrieben. Im Folgenden soll vor allem auf das Layer 3 eingegangen werden, das einen besonders deutlichen Wachstumsschub erfuhr und das umsatzstärkste Layer der deutschen Internetwirtschaft darstellt. Insgesamt lässt sich für dieses Segment auch in naher Zukunft ein kontinuierlicher Aufwärtstrend prognostizieren.

Quelle: Die deutsche Internetwirtschaft 2012-2016
Bereits heute ist ein positiver Trend im E-Commerce zu erkennen: Mit rund 21,7 Milliarden Euro macht der E-Commerce mehr als zwei Drittel des Gesamtumsatzes der deutschen Internetwirtschaft aus. Daraus entstehen natürlich auch positive Effekte hinsichtlich neuer Jobangebote. Im Bereich E-Commerce erwarten die Experten einen Zuwachs von deutlich über zehn Prozent. Somit wächst der Umsatz bis zum Jahr 2016 auf rund 28,3 Milliarden Euro an. Folglich orientiert sich die Performance des Layers maßgeblich am Segment des E-Commerce.
In diesem Zusammenhang sollen auch die Entwicklungen im Bereich Billing & Payment, Social Networks und Online-Werbung näher betrachtet werden.
Positive Entwicklungen im Bereich Billing & Payment
Digitale Zahlungsdienste erfreuen sich eines stetigen Wachstums. Laut den Ergebnissen der Studie steigert sich das Marktvolumen für digitale Bezahlung jährlich um 15,4 Prozent. In diesem Zusammenhang lässt sich erkennen, dass digitale Zahlungsdienste im Moment am schnellsten wachsen. Dies ist mit dem mittlerweile vorhandenen Vertrauen in die Sicherheitstechnik sowie der breiten Verfügbarkeit des mobilen Internets zu erklären. Zudem werden – dank mobiler Endgeräte – nicht mehr nur Online-Einkäufe digital bezahlt, man vertraut auch im Einzelhandelsgeschäft auf Online-Payment. Im Moment liegt der Umsatz der Billing- und Payment-Angebote in Deutschland bei ca. einer Milliarde Euro. Im Jahr 2016 rechnet man bereits mit einem Gewinn von 1,6 Milliarden Euro.
Social Networking Portale auf dem Vormarsch
Ähnlich wie bei der Entwicklung der Online-Werbung lässt sich auch ein positiver Trend im Bereich Social Networking feststellen: Hier beträgt das durchschnittliche Wachstum im Jahr 8 Prozent. Von 2013 bis zum Jahr 2016 wird eine Umsatzsteigerung auf knapp 1,4 Mrd. Euro erwartet.
Großes Comeback der Online-Werbung
Mit der sich erholenden Wirtschaft erlebte auch die Online-Werbung ihr großes Comeback und durchlebte eine wachstumsstarke Phase. Bis zum Jahr 2016 prognostizieren Experten in diesem Bereich eine Umsatzentwicklung von ca. 9,8 Mrd. Euro.
Trends und Herausforderungen der Internetwirtschaft
Nachfolgend werden die fünf Trends, die die positive Entwicklung der Internetbranche begünstigen, näher genannt und beschrieben:
- Mobile: Das mobile Internet löste in den letzten Jahren einen regelrechten Innovationsschub aus und wird auch zukünftig zur Weiterentwicklung der Branche beitragen. Das Motto „Mobile First“ wird sich über die Internetbranche hinaus ausbreiten und beispielsweise in den Bereichen Automobil, Logistik, Payment oder Health eine wichtige Rolle einnehmen und für Veränderungen sorgen. Voraussetzung für die mobilen Entwicklungen sind der Ausbau und die nötige Infrastruktur der mobilen Breitbandversorgung sowie stabile und moderne Festnetzversorgungen. Hürden, die es in Zukunft zu überwinden gilt. Ziel der Volkswirtschaft ist vor allem ein „ubiquitäres Internet“.
- Content: Der Konsum medialer Inhalte und Informationen verlagert sich immer mehr auf das Internet. Dadurch werden klassische Vertriebswege und Geschäftsmodelle der Medienindustrie vermehrt unter Druck gesetzt. Vor allem die Nutzung von Second-Screens wird in Zukunft zunehmenund Smartphones sowie Tablets werden gleichzeitig beim Fernsehen benutzt. Durch das Einbinden von Social Media Kanälen oder QR-Codes fördern Fernsehanstalten dieses Verhalten verstärkt.
- M2M: „Smart Grid, vernetztes Auto, Home Automation und Internet der Dinge“ – auf diese Begriffe wird man in Zukunft wohl noch häufiger stoßen. M2M steht für „Machine-to-Machine Communication“ und prophezeit eine neue Ära – auch bekannt unter dem Begriff Industrie 4.0. Angesichts der daraus entstehenden Möglichkeiten ist dabei oft die Rede von einer vierten industriellen Revolution. Für das Gelingen von M2M-Lösungen müssen Standards weltweit harmonisiert bzw. neu entwickelt werden. Dadurch gibt es auch für die deutsche Wirtschaft Chancen, Standards zu setzen und sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.
- Sicherheit: In Zeiten von NSA und Abhörskandalen wird das Thema Sicherheit in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. In den letzten Tagen und Wochen ist diese Problematik bereits stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit eingedrungen. Trotzdem werden IT-Sicherheitsaspekte noch unzureichend behandelt und vorangetrieben. „Der Schutz der Geschäftswerte durch die Sicherstellung von Integrität, Authentizität und Verfügbarkeit wird immer wichtiger. Cyberkriminelle passen sich den wandelnden Bedingungen am Markt wesentlich schneller an als die Verteidiger“, so ein Statement aus der Studie eco und ADL. Daher ist es in Zukunft wichtig, reaktive Konzepte mit proaktiven Sicherheitsmechanismen zu ergänzen. IT-Sicherheit sollte als Basis betrachtet werden und man sollte sich nicht erst Gedanken darüber machen, nachdem eine Entwicklung abgeschlossen ist.
- Big Data: Angetrieben durch das allgegenwärtige Internet und durch die zunehmende mobile Nutzung werden mittlerweile so viele Daten produziert und gespeichert wie noch nie zuvor. Nachfolgende Graphik veranschaulicht die unterschiedlichen Datenquellen.

Von Big Datasind nahezu alle Branchen und Unternehmensprozesse betroffen. Neben Storageanbietern und Herstellern entsprechender Software-Lösungen zählen auch die Provider, die die Datenmengen transportieren müssen, zu den Gewinnern. Wichtig ist es dabei jedoch den Datenschutz zu beachten und mit den Daten sensibel umzugehen. Dabei ist es vor allem für die Gesetzgeber eine Herausforderung klare Richtlinien festzulegen und auf das Thema zu reagieren. Erst dann ist ein effektiver Nutzen für Unternehmen gegeben und die potentiellen Möglichkeiten können ausgeschöpft werden.
Fazit
Die digitale Wirtschaft ist weiterhin auf dem Vormarsch und E-Commerce erlebt dabei einen großen Wachstumsschub. Durch die Innovationskraft und Entwicklung der Branche sichert sich das Internet immer wieder neue Pfade. Laut den Schlussworten der Studie „Die deutsche Internetwirtschaft 2012-2016“ spielt vor allem der Breitbandausbau in Zukunft eine wichtige Rolle: „Sein Fortschritt bestimmt die Verfügbarkeit vieler Dienstleistungen und prägt die einzelnen Branchenzweige.“