Agentic Commerce im B2B und B2C – wie KI-Agenten den Handel neu definieren

Autor: Josef Willkommer

Kaum ein Trend verändert den digitalen Handel derzeit so stark wie Agentic Commerce. Wir haben hierzu bereits vor Kurzem einen Blogpost mit dem Titel „Agentic B2B-Commerce – Was die Zukunft des B2B-Handels ist“ veröffentlicht. Die Kombination aus autonomen KI-Agenten, automatisierten Prozessen und intelligenter Datenverarbeitung steht kurz davor, E-Commerce nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz grundlegend zu verändern.

Während viele Unternehmen noch über Conversational Commerce sprechen, geht Agentic Commerce bereits einen Schritt weiter: Hier interagieren Agenten auf beiden Seiten des Handels – auf Käufer- und Verkäuferseite – selbstständig miteinander. Sie erkennen Bedarfe, verhandeln Preise, lösen Bestellungen aus und optimieren den gesamten Prozess in Echtzeit. Willkommen im Zeitalter des Agentic AI Commerce. Hierzu haben Stripe und OpenAI kürzlich das Agentic Commerce Protocol (ACP) veröffentlicht. 

Was ist Agentic Commerce – und wie funktioniert es?

Agentic Commerce beschreibt die vollautomatisierte Interaktion zwischen intelligenten Einkaufs- und Vertriebsagenten. Diese „AI-Agents im Online-Handel“ kommunizieren direkt miteinander und übernehmen Aufgaben, die bisher Menschen erledigen mussten: Produktsuche, Preisvergleiche, Bestellfreigaben, Logistikkoordination oder After-Sales-Prozesse.

Technisch gesehen basiert Agentic Commerce auf einer vernetzten Agentic-Commerce-Plattform, die über standardisierte Schnittstellen mit ERP-, PIM-, CRM- und Payment-Systemen kommuniziert.  

Diese Infrastruktur sorgt dafür, dass Einkaufs- und Vertriebsagenten in Echtzeit auf Daten zugreifen, sichere Transaktionen durchführen und sogar Payment-Protokolle oder automatisierte Checkouts eigenständig abwickeln können.

Damit wird aus klassischem E-Commerce ein selbstlernendes, autonomes System, das auf Daten und Regeln basiert – nicht auf Klicks oder manuellen Eingaben.

Warum Agentic Commerce gerade jetzt relevant ist

Studien des ECC Köln zeigen: 2025 ist das Jahr, in dem Agentic-Commerce-Technologien aus Pilotprojekten in die Praxis übergehen.  Für B2B-Unternehmen, Händler und Hersteller bedeutet das: Wer frühzeitig auf diese Entwicklung reagiert, sichert sich einen klaren Wettbewerbsvorteil und kann neue Umsatzpotenziale erschließen.

Ob im B2B-E-Commerce, im B2C oder im Großhandel – überall, wo repetitive Abläufe und komplexe Entscheidungen zusammentreffen, spielt die Technologie ihre Stärken aus. Sie schafft Effizienz, Präzision und Transparenz über alle Kanäle hinweg – vom ERP-System bis zum Omnichannel-Vertrieb.

Die Chancen und Herausforderungen für Unternehmen

Chancen

  • Automatisierte Einkaufs- und Vertriebsprozesse senken Kosten und erhöhen die Skalierbarkeit.  
  • Datenbasierte Entscheidungen verbessern den ROI und ermöglichen eine präzisere Kundenansprache.  
  • KI-Agenten schaffen neue Touchpoints und bieten vollkommen neue Einkaufserlebnisse im E-Commerce.

Herausforderungen

  • Anforderungen an Datenqualität und Integration bestehender Systeme steigen.  
  • Sicherheit, Datenschutz und Markensteuerung müssen neu gedacht werden.  
  • Die Benutzerakzeptanz autonomer Agenten im Einkauf und Vertrieb erfordert kulturellen Wandel.

Kurz gesagt: Agentic Commerce verändert nicht nur Technologien – sondern ganze Geschäftsmodelle.

Technische Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren

Für die Implementierung eines erfolgreichen Agentic-Commerce-Modells sind folgende Bausteine entscheidend:

  1. Saubere Datenarchitektur – konsistente, strukturierte und zugängliche Daten über Systeme hinweg  
  2. Offene Systemintegration – nahtlose Anbindung an ERP, CRM, PIM, DAM und Payment  
  3. Sichere Kommunikationsprotokolle – insbesondere beim Agentic Commerce Payment Protocol  
  4. Governance und Compliance – klare Regeln für Transparenz, Kontrolle und Haftung  
  5. AI-Kompetenz im Unternehmen – Know-how, um KI-Agenten gezielt zu trainieren und zu steuern

Unternehmen, die diese Grundlagen schaffen, können Agentic-Commerce-Plattformen schnell und effizient in bestehende digitale Handelsstrukturen integrieren – egal ob im B2B, B2C oder Omnichannel.

Use Cases und Praxisbeispiele

Ein typischer Agentic-Commerce-Use-Case ist der automatisierte Einkaufsprozess: Ein digitaler Einkaufsagent erkennt anhand von Lagerdaten, dass Nachschub benötigt wird. Er ruft Angebote ab, vergleicht Lieferzeiten, verhandelt den Preis und löst die Bestellung autonom aus – inklusive tokenisiertem Payment. Auf Verkäuferseite reagiert der Vertriebsagent dynamisch auf diese Anfrage, passt Rabatte und Lieferbedingungen an und schließt den Auftrag ab – alles in Sekunden. So entsteht eine neue Form des digitalen Handels: Agentic Commerce als selbstlernendes Netzwerk – schnell, sicher und skalierbar.

Webinar-Tipp: Agentic Commerce verstehen und umsetzen

Gemeinsam mit dem ECC Köln/IFH Köln geben wir am 20. November 2025 um 11 Uhr einen kompakten Einblick in die Zukunft des agentenbasierten E-Commerce.

Im kostenlosen Webinar erfahren Sie:

  • Wie Agentic Commerce Technologien den E-Commerce verändern  
  • Welche Rolle KI-Agenten in Einkauf, Vertrieb und Payment künftig spielen  
  • Welche strategischen und technischen Schritte Sie jetzt einleiten sollten  

Weitere Informationen und die kostenlose Anmeldung gibt’s unter folgendem Link: https://events.techdivision.com/webinar-agentic-commerce 

Fazit: Die Zukunft des E-Commerce ist agentisch

Agentic Commerce ist mehr als ein modisches Schlagwort – es ist die logische Weiterentwicklung digitaler Handelsmodelle.  Mit autonomen KI-Agenten, durchdachter Daten- und Systemarchitektur und einer klaren Agentic-Commerce-Strategie entsteht ein neues Ökosystem, das den digitalen Handel nachhaltig prägen wird.

Ob für Händler, Hersteller oder Großhändler – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich mit Agentic-Commerce-Ansätzen auseinanderzusetzen.  

Denn eines ist sicher: Die Zukunft des E-Commerce wird nicht mehr von Klicks, sondern immer häufiger von Agenten gesteuert werden.

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Dann können Sie hier einen unverbindlichen Beratungstermin mit uns vereinbaren.

 

Zwei Menschen nutzen Laptops, während sie entspannt auf einer Couch sitzen.