Von Headless zu Bottomless – Ein neuer, radikaler CMS-Ansatz von Adobe

Project Franklin

Mit dem Project Franklin arbeitet Adobe an einem neuen und sehr radikalen Ansatz, wie Webseitenentwicklung sowie Contenterstellung zukünftig erfolgen kann – sehr schlank, effizient und auf Basis bekannter und täglich im Einsatz befindlicher Tools. 

Die letzten Jahre wurde das Thema der Headless-Softwarearchitektur ziemlich gehypt. Hierbei handelt es sich um ein Softwareentwicklungskonzept, das die Frontend-Schicht (Benutzeroberfläche – UI) von der Backend-Schicht (Geschäftslogik) der Website trennt. Auf diese Weise können auch traditionelle  Unternehmen in deren IT-Umfeld die Wendigkeit und Flexibilität eines Start-ups erlangen, da man weg von in der Vergangenheit oftmals verwendeten Monolithen hin zu einer in unterschiedlichste Bereiche und Services unterteilten Architektur wechselt, die mehr Flexibilität, schnellere Time-to-Market sowie bessere Wart- und Weiterentwickelbarkeit bietet.   

Im Prinzip umfasst ein Headless-System eine Reihe von Lösungen: Headless Frontend, Headless Commerce Platform, Headless CMS, Search oder Payment und vieles mehr. Die unterschiedlichen Bereiche und Services werden über APIs angebunden. Insbesondere die E-Commerce-Branche hat das Konzept der Headless-Architektur weitgehend übernommen, daher der Begriff „Headless Commerce“. 

Headless Commerce ist Teil eines umfassenderen und neueren Konzeptes, das inzwischen auch häufig als Composable Commerce bezeichnet wird. Hierbei haben Unternehmen größtmögliche Freiheit bei der Auswahl der jeweils ideal passenden Technologien, die dann wiederum zu einer einzigartigen Komposition zusammengefügt werden, die ihren Geschäftsanforderungen bestmöglich entspricht.

Kaum ist das Thema Headless im Prinzip Mainstream und ein weiteres Buzzword namens Composable Commerce immer häufiger anzutreffen, kommt bereits ein neuer Ansatz daher, der äußerst radikal, aber zugleich auch sehr genial erscheint und daher aus unserer Sicht das Zeug hat, die Art und Weise, wie wir zukünftig Webentwicklung betreiben, grundlegend zu verändern. Hier kann man konsequenterweise von Bottomless sprechen. Adobe hat hierzu kürzlich einen neuen Entwicklungsansatz namens “Project Franklin” vorgestellt, mit dem unter anderem folgende Probleme adressiert werden sollen:

Langsame Webseiten

  • Eine halbe Sekunde Verzögerung bei der Ladezeit einer Seite führt zu einem Anstieg der Absprungrate um 20 Prozent.
  • 53 Prozent aller mobilen Besuche werden vorzeitig abgebrochen, wenn eine Seite mehr als 3 Sekunden zum Laden benötigt.
  • 2 Sekunden Ladezeit oder mehr senken die Konversionsraten um 50 Prozent.

Zeitaufwändiges Verwalten von Inhalten

  • Autoren verbringen mehr Zeit mit der Dateneingabe als mit dem Schreiben von Inhalten.
  • Fristen werden häufig nicht eingehalten, weil die Inhalte schwer zu überprüfen sind.

Die Kosten für Produktion und Verwaltung von Inhalten steigen.

Hohe Aufwände bei Entwicklern

  • Komplexe Frameworks machen es schwieriger, Entwickler zu finden.
  • Langsamere Erstellung von Websites
  • Kostspielige Implementierung von Änderungen


Mit dem neuen Adobe-Ansatz können Webseiten und Landingpages innerhalb kürzester Zeit und ohne tiefgreifende IT-Kenntnisse einfach auf Basis vorhandener Tools wie Microsoft Word oder Google Docs erstellt werden. Hierzu erstellen Sie einfach einen neuen Ordner und beginnen darin mit den gewünschten Inhalte in Ihrem bevorzugten Tool. 

Nachdem Sie die Inhalte fertig erstellt haben, teilen Sie den Ordner mit Ihren Inhalten mit Franklin. Der Rest passiert weitestgehend automatisch. Hört sich zu schön an, um wahr zu sein? Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit Adobe an einem ersten Projekt. Natürlich ist das Ganze noch recht frisch und steckt entwicklungsseitig darüber hinaus in den Kinderschuhen. Dennoch sind die bisherigen Erkenntnisse dabei sehr vielversprechend und könnten in manchen Bereichen zu einem echten Gamechanger werden. 

Adobe verspricht folgende Vorteile:

Unerreichte Geschwindigkeit

Franklin ist der schnellste Weg zur Veröffentlichung, Erstellung und Bereitstellung von Websites

Inhalte in großem Umfang

Mit Franklin können Sie mehr Inhalte in kürzerer Zeit mit kleineren Teams veröffentlichen

Keine Ungewissheit mehr

Vorschau von Inhalten mit 100 % Genauigkeit, vorhersehbare Geschwindigkeit und kürzere Projektlaufzeiten

Keine Spezialisten nötig

Autoren von Webinhalten, die auf Franklin basieren, verwenden Microsoft Word, Excel oder Google Docs und benötigen keine Schulung.

Der Low-Code-Weg zur Entwicklerproduktivität

Verabschieden Sie sich von komplexen APIs, die mehrere Sprachen umfassen. Jeder, der ein wenig HTML, CSS und JS beherrscht, kann eine Website auf Project Franklin erstellen.

Kopflos ist hier

Gehen Sie in Sekundenschnelle direkt von Microsoft Excel oder Google Sheets ins Web. Bereinigen und sammeln Sie Formulardaten in großem Umfang mit Project Franklin Forms.

Strukturiert und unstrukturiert

Erstellen Sie sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Inhalte in einem einzigen kohärenten System. Kombinieren Sie reichhaltiges semantisches Markup mit JSON-Daten und konsumieren Sie Ihre Inhalte kanalübergreifend.

Höchste Performance

Nutzen Sie die serverlose Architektur von Project Franklin, um alle Anforderungen an den Datenverkehr zu erfüllen. Verwenden Sie die PageSpeed Insights Github-Aktion von Project Franklin, um jeden Pull-Request für den Lighthouse Score zu bewerten.

Höchste Performance – Nutzen Sie die serverlose Architektur von Project Franklin, um alle Anforderungen an den Datenverkehr zu erfüllen. Verwenden Sie die PageSpeed Insights Github-Aktion von Project Franklin, um jeden Pull-Request für den Lighthouse Score zu bewerten.

Erste Beispiele zeigen, was bereits geht

Inzwischen gibt es auch erste Beispiele von Webauftritten, die mit Adobe Project Franklin realisiert wurden und die äußerst vielversprechend sind:

Weitere Informationen zum Adobe Project Franklin gibt’s unter https://www.hlx.live/home. Weiterführende, technische Informationen für Entwickler*innen sind unter https://www.hlx.live/developer/tutoria erhältlich. 

Sollten Sie noch Fragen haben oder Interesse am Adobe Project Franklin haben, melden Sie sich jederzeit gerne bei uns unter anfragen@techdivision.com